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Pädagogische Ziele

Theorie& Praxis

  1. Das Erlernen pro-sozialer Verhaltensweisen soll zunehmend die vielfach praktizierten dissozialen Verhaltensweisen ersetzen. Vielen Kindern fehlt zunehmend die Erfahrung eines unbeschwert rücksichtsvollen und sozialkompatiblen Umgangs mit anderen Kindern, Geräten, Regeln, Grenzen, Spiel- und Ordnungsformen usw. Ganz bewusst werden Übungsformen so gestaltet, dass sie nur im Konsens und im prosozialen Miteinander mit einem oder mehreren Partnern "funktionieren". Auch das Austeilen und Einsammeln der Geräte, der Auf- und Abbau, das Aufräumen sind wichtiger Teil des pädagogischen Handelns (Also: Gemeinsames Lösen von gestellten Aufgaben, Spiele und Partnerübungen mit Körperkontakt)

  2. Es soll verstärkt ein angemessen rücksichtsvoller Umgang mit dem Partner geübt werden: Vielen Kindern aus den immer häufiger auftretenden Einkind-Familien fehlt die Erfahrung eines natürlichen Umganges mit anderen Kindern. Auch müssen sie oft erst lernen, einen adäquaten Körperkontakt zu gestalten und zu akzeptieren. Alle Übungs- und Spielformen sind so angelegt, dass sie mit einem oder mehreren Partnern nur im Konsens und mit Rücksicht praktiziert werden können (Also: Spiele und Partnerübungen mit gestaltetem und zugelassenen Körperkontakt).

  3. Wer sich an die Regeln hält, wird "erfolgreich" sein, wer gegen die Regeln verstößt, wird zu den "Verlierern" gehören: Diese Grunderfahrung fehlt zunehmend mehr Kindern. Eine Erwachsenenwelt gaukelt ihnen oftmals falsche Wertmaßstäbe vor oder bringt nicht mehr die erzieherische Kraft auf, positive Werte vorzuleben oder zu vermitteln - meist aus Gedankenlosigkeit, oft aus Rücksichtslosigkeit ("Der Ehrliche ist der Dumme!"). Die Spielformen und die Kumite-Wettbewerbe sind unter diesem Aspekt ganz bewusst so konzipiert, dass nur bei Beachtung der Regeln die Chance auf Erfolg und vor allem auf soziale Akzeptanz besteht 

    (Also: Wettbewerbs- und Spielformen, denen die Chance auf Gestaltung im Konsens mit einem Partner oder mehreren Partnern unter Beachtung der Regelkonformität innewohnt)

  4. Wer aggressiv ist, verliert, wer nicht aggressiv ist, gewinnt. Gerade bei solchen Kindern und Jugendlichen, die eine größere Affinität zur Aggression aufweisen, hat sich oftmals eine an aggressiven Macho-Verhaltensweisen orientierte Verhaltenskultur herausgebildet, bei der aggressives Verhalten die zentrale Verhaltensform darstellt. Oft wird dies ganz gezielt und erfolgreich eingesetzt, um sein Umfeld jeweils zu dominieren: Auf dem Pausenhof, im Klassenzimmer, in der Freizeit, in Bezug auf Altersgenossen genau so wie auf Eltern, Lehrer und sonstige erwachsene (Bezugs-) Personen gegenüber. Die Schüler müssen im Karate immer wieder eine Grunderfahrung machen: Im Karate ereignen sich "Aggression" und "Gewalt" nur im Konsens, die "Aggression" und die "Gewalt" spielen sich auf einer quasi symbolischen Ebene ab. Alle Übungs- und Spielformen sind so angelegt, dass derjenige, der diesen Konsens verlässt, unmittelbar vor Augen geführt bekommt, dass er aufgrund dieses Regelverstoßes "verliert" 

    (Also: Wettkämpfe, wettkampfnahe Übungsformen, Spiele, Partnerübungen, Partnerspiele mit klaren Regeln sowie unmittelbarer "Sanktionierung" von Regelverstößen).