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Kinestetik

Theorie& Praxis

Kinestetik

Es ist ein Programm zur Persönlichkeitsentwicklung und bringt Lernen und Bewegen in einen neuen Zusammenhang. Durch gezielte Übungen sollen in erster Linie Kinder ihre schulischen Fertigkeiten und Leistungen verbessern. Diese Übungen werden auch mit dem Begriff "Lerngymnastik" oder "BrainGym"umschrieben. Diese Art von Übungen wurde von den amerikanischen Pädagogen Dennison erarbeitet (vgl. Meixner, 1996).

Das Gehirn teilt sich in zwei Hälften. Sie sind miteinander verbunden durch einen Balken (Corpus Callosum). Dieser Balken ist ein Nervenfaserbündel, über die die beiden Teile des Gehirns kommunizieren. Es wurde im Rahmen der Hirnforschung festgestellt, dass die beiden Hälften des Gehirns unterschiedliche Aufgaben haben: "Das Denken in der linken Hirnhemisphäre geht linear vor sich, verarbeitet Informationen nacheinander und hält sich an eine Reihenfolge. (…) Das Denken in der rechten Hemisphäre ist synthetisch, und Informationen werden gleichzeitig verarbeitet." (Meixner, 1996, S. 20). Auch die motorischen Funktion sind unterteilt: Die rechte Hälfte steuert hauptsächlich die linke Körperhälfte und die Linke die rechte Körperhälfte. Je besser die Gehirnhälften zusammenarbeiten, desto besser können Daten verarbeitet werden.

Die Kommunikation der beiden Gehirnhälften soll durch spezielle Übungen verbessert werden. Dabei wurden Gymnastikübungen erdacht, bei der beide Gehirnhälften benötigt werden. Eine typische Übung ist dabei, mit der rechten Hand das linke Knie zu berühren und umgekehrt. Sie wird in dauerndem Wechsel durchgeführt. Da beide Körperhälften für diese Übung bewegt werden, müssen beide Gehirnhälften zusammenarbeiten (vgl. Meixner, 1996). Beim Jonglieren sehe ich Parallelen zu den Kinestetik-Übungen, denn es müssen beide Hände, also die linke und rechte Gehirnhälfte, zusammenarbeiten, um die komplexe Bewegung zeitlich richtig zu koordinieren. Neben zahlreichen Überkreuzbewegungen mit Armen und Beine ist die Übung "liegende Acht" von zentraler Bedeutung.

Eine Übung ist zum Beispiel, dass ein Schüler, der sich nicht mehr konzentrieren kann, mit den Augen eine liegende Acht an die Wand "zeichnet". Das Grundmuster "Kaskade" bildet ebenfalls ein liegende Acht, wobei die Bälle beim Jonglieren nicht verfolgt werden, aber da die Bälle jeweils bei einem Wurf die Blickfelder beider Augen durchqueren, wird auch dafür die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften gebraucht.